Zwischen Deisterplatz und Fischerhof: Die Göttingerstraße

Datum: 21.05.2015
Zeit: 19:30

Blumenhaus Deuker

Blumenhaus Deuker

Die Lesereihe der Initiative „Lebensraum Linden“ und der Buchhandlung DECIUS blickt im Jubiläumsjahr „900 Jahre Linden“ monatlich auf die Lindener Geschichte zurück. Der Eintritt ist jeweils frei.

Am 21. Mai holt in dieser Reihe Horst Deuker die Lesung aus seinem Buch „Zwischen Deisterplatz und Fischerhof – Die Göttingerstraße“ nach. Diese konnte aus gesundheitliochen Gründen am 16. April nicht stattfinden. Deuker, geboren 1931 in der Göttinger Straße 56, erweckt das Leben um die Hanomag vor und nach dem 2. Weltkrieg noch einmal zum Leben.

Im Mittelpunkt stehen die Geschäfte, die von der Hanomag lebten. Auch das Blumengeschäft, das die Eltern 1934 in 62a eröffneten: Horst Deuker übernahm es 1955 und führte es bis 1972 weiter. In Erinnerung bleiben aber auch die Arbeitersiedlung „Klein-Rumänien“, die 1937 für ein Rüstungsprojekt der Nationalsozialisten weichen musste, der LSV Alexandria von 1903 und das Thalia-Theater (Linden). Und am Freitagnachmittag war immer „Lohntütenball“.

Um telefonische Voranmeldung in der Buchhandlung DECIUS unter Tel. 441893 wird gebeten.

Ort: Buchhandlung DEDIUS, Falkenstr. 10
Veranstalter: Buchhandlung DECIUS, Initiative „Lebensraum Linden“


Bericht von Bernd Sperlich:

 Deisterplatz heute (mit Bunker)...


Deisterplatz heute (mit Bunker)…

Dank „Quartier e. V.“ und Internetportal „Lebensraum Linden“, vertreten durch Jonny Peter und Michael Jürging, eilten am 8. November 2015 um die Mittagszeit rund 65 LindenerInnen zum Deisterplatz. Sie wollten die Exkursion „Zwischen Deisterplatz und Fischerhof– Die Göttingerstraße“ mit Horst Deuker nicht verpassen.

Deuker, 1931 in der Göttinger Straße 56, gegenüber der Hanomag, geboren, kennt das Quartier wie kaum ein anderer. Er informiert über den „von Alten’schen Garten“ mit der früher kaum überwindbaren Mauer, die bis an den Deisterplatz heranreichte (heute sind nur noch Fragmente vorhanden), auch die beiden Großfirmen Hanomag mit der Arbeitersiedlung „Klein-Rumänien“ und Wurstfabrik Ahrberg finden breiten Raum in seinen Ausführungen.

Viel „Deuker-Privates“ erfahren die Teilnehmer des Rundganges. Seine Besuche im Thalia Theater (Hanomag-Saal) kurz nach dem 2. Weltkrieg sind dem Floristmeister a. D. (eigenes Geschäft in der Konradstraße/Ecke Göttinger Straße) noch in guter Erinnerung. Näheres hier: http://www.myheimat.de/hannover-linden-limmer/kult…

Gern denkt Deuker an seine aktive Zeit im Sportverein LSV Alexandria von 1903 e. V. zurück.

Lautes Gelächter ruft ein Erlebnis mit dem Altwaren- und Schrotthändler Adolf Kiel aus der Wesselstraße hervor,
nachzulesen in: „ Zwischen Deisterplatz und Fischerhof- Die Göttingerstraße“, Horst Deuker, Hrsg.: Quartier e. V.“ (Buch noch erhältlich):

„Einmal rief Herr Kiel mich herein. Ich war überrascht, dass dort ca. 5-6 Personen saßen, die wohl irgendwelches Material abgeliefert hatten. ‚Sieh mal‘, sagte er. ‚Hier sitzen wohl 200 Jahre Knast‘ und zeigte dabei in die Runde, also auf jene Leute, die irgendwie mit dem Gesetz mal Schwierigkeiten gehabt hatten“.

Nach ca. 90 Minuten endete der Spaziergang vor der sogenannten Hanomag U-Boot-Halle (nach Fertigstellung der Halle wenige Monate vor Kriegsende kam es jedoch nicht mehr zu einem U-Boot-Bau).

 

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