900 Jahre Linden

900x Danke an alle Aktiven

Am 11.12.2015, kurz vor dem Ende des Festjahres, waren die aktiven Jubiläums-Gestalter aus dem Stadtteil zu einem einen Abend zum „Zurück schauen“ eingeladen.

Der Termin war für Reflexion, zu kritischen Anmerkungen, zum Schwelgen in Erinnerungen, zur Rückschau auf die vielen Feste, Veranstaltungen und Projekte, aber auch zur Festigung der hoffentlich neu entstandenen Kontakte und Kooperationen gedacht.

Wer den Abend verpasst hat kann sich hier nochmal die Präsentation mit den Impressionen von den Feierlichkeiten runterladen.


Wie alles begann und warum gefeiert wurde hat Hans-Jörg Hennecke regelmäßig in seinen Geschichten rund um Lindemann berichtet.

900 Jahre Linden

Lindener Wappen neben der MartinskircheWar 1115 ein gutes Jahr ? So ganz genau weiß Lindemann das nicht.

Heutige Maßstäbe sind wenig hilfreich. Nun ja, Taliban gab es noch nicht und die Luft stank zwar erbärmlich, war aber mit wenig CO2 belastet, so dass man auf E 10 an den Tankstellen verzichten konnte. In Europa begann ein umfangreicher Tourismus. Scharenweise zogen die Menschen unter Kreuz-Fahnen in die östlichen Mittelmeer-Länder. Da tui noch nicht vor Ort war, machten sie allerdings mit oft rüden Methoden Quartier, was Kreuzzüge schließlich als verwerfliche Unternehmungen erscheinen ließ.

Nicht viel geachteter war der beginnende Individual-Tourismus. 1077 hatte Kaiser Heinrich IV. eine Reise nach Canossa in Ober-Italien gebucht, wo der Papst auch gerade zur Erholung weilte. Über seine Reise befragt, bekannte der Monarch schmollend, sie sei einfach demütigend gewesen. Die Kirche, für beide Arten von Tourismus verantwortlich, zog sich nach derartigen Misserfolgen aus diesem Veranstaltungssektor zurück. Das war vielleicht etwas voreilig, denkt Lindemann, denn Kreuzfahrten erfreuen sich speziell in unserer Zeit großer Beliebtheit und sind relativ unumstritten.

900 Jahre Linden - Eines der ältesten Hauser im Stadtteil

Darauf wollte Graf Wittekind von Schwalenberg natürlich nicht warten und so machte er sich 1115 mit wenig zahlreichem Gefolge auf eigene Faust und Rechnung daran, das Gelände an der Ihme zu erkunden. Die Gegend gefiel ihm: Ein Fluss, eine Ebene und ein besteigbarer Berg, fruchtbares Land. Schicksalhaft donnerte bei dieser Besichtigungstour ein Gewitter vom Himmel. Der Graf erinnerte sich an eine überlieferte Weisheit seiner seligen Großmutter als Schutz gegen gefährliche Blitze: Eichen muss man weichen, Buchen muss man suchen, Linden muss man finden. Und er fand sie, genau hier, wo wir nun alle leben. Linden hatte seine Geburtsurkunde. Fortschritt und Wissen brachen sich nur langsam Bahn und Raum. Als Linden endlich Stadtrechte bekam, wussten manche schon, dass die Erde keine Scheibe ist. Viele waren aber fest davon überzeugt, dass Deutschland einen Platz an der Sonne nur durch militärische Gewalt erlangen könne, anstatt durch massenhaften Export von Kopfschmerztabletten und den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft. Andere dachten nachhaltiger. „Die sind unsere Ahnen“, meint Lindemann. Nachbar Stokelfranz setzt andere Schwerpunkte.
„Was denn nun, Lindemann? 1115? 2015? Karten auf den Tisch, da liegt doch ein fröhliches Jubiläum in der Luft. Dass mir das nicht verdattelt wird!“

Von Hans-Jörg Hennecke

Keine Angst, wir tun unser Bestes damit 2015 entsprechend gefeiert wird.